CARE4KID
Pilotprojekt im Kanton Thurgau zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind
Basierend auf den bereits erarbeiteten Grundlagen im Raum Winterthur hat die operative Umsetzung des auf häusliche Gewalt spezialisierten Unterstützungsangebotes für Kinder und Jugendliche im Dezember 2008 im Kanton Thurgau begonnen.
Die operative Umsetzung des Pilotprojektes wird durch eine sinnvolle Kooperation zwischen dem Fachwissen in den Bereichen Kinderschutz und häusliche Gewalt gewährleistet.
Zielgruppe
Beratung und Unterstützung erhalten Kinder und minderjährige Jugendliche, von denen bekannt wird, dass in ihrem unmittelbaren Umfeld zwischen ihren Bezugspersonen Gewalt ausgeübt wird.
Das erste Gespräch erfolgt möglichst zeitnah nach bekannt werden der Gewaltausübung. Es wird in Absprache mit der Sorge berechtigten Person proaktiv auf das Kind zugegangen. Die Beratungen finden an einem dem Kind angemessenen Ort statt.
Beratungstätigkeit
Im Rahmen von 3-5 Kriseninterventionsgesprächen mit dem Kind/Jugendlichen werden folgende Schwerpunkte gesetzt:
- Erfassen der Gefährdung, Belastung, Bedürfnisse und individuelle Verarbeitungsmöglichkeiten des Kindes.
- Kindergerechte Informationen über Häusliche Gewalt und Abdeckung der ersten Bedürfnisse
- Angebot und Vermittlung von stabilisierenden, stützenden und schützenden Massnahmen
- Einbindung der Sorge berechtigten Person(en)
- Fall bezogen notwendige Vernetzung mit andern Fachstellen und Behörden
Begleitgruppe
Das Projekt wird fachlich begleitet von Vertreter/innen der Fachstelle Opferhilfe Thurgau, des Forensischen Institutes Ostschweiz, der Fachstelle Häusliche Gewalt der Kantonspolizei Thurgau, dem Vormundschaftsamt und dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst Thurgau.
Projektleitung
- Sybille Kaufmann, Geschäftsinhaberin Kinderschutz.konkret, Fachstelle für Kinderschutzfragen, Thurgau. Siehe auch www.kinderschutzkonkret.ch
- Ilona Swoboda, Leiterin Beratungsstelle für gewaltbetroffene Frauen Thurgau und Leitungsteam Frauenhaus Winterthur. Siehe auch www.frauenberatung-tg.ch
Projektverlauf
- Zugänge zu Kindern abklären und erfassen (Opferhilfestellen, Polizei, Beratungsstelle für gewaltbetroffene Frauen, Vormundschaftsbehörde)
- Gründung Trägerschaft und Kooperation.
- Vernetzung und Bildung einer Begleitgruppe(Opferhilfestelle, Fachstelle Häusliche Gewalt, Forio, Vetretung aus der VB, andere). Fundrising für die Finanzierung der Projektphase.
- Beginn der Beratung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen auf der Grundlage des erarbeiteten Konzeptes.
- Laufende konzeptionelle Anpassungen und Optimierung des Beratungsangebotes in der Praxis.
- Überprüfung und Verifizierung des Angebotes auf Wirksamkeit und Effizienz.
- Sicherung der Finanzierung durch öffentliche Gelder im Anschluss an die Projektphase.
- Zeitlicher Projektrahmen (PDF)