GESCHICHTE

Der Verein Beratungsstelle für Gewaltbetroffene Frauen Thurgau geht auf die Frauenbewegung der siebziger Jahre zurück. 1976 trafen sich einige Frauenfelder Frauen nach den Grossratswahlen, um ihren Unmut über die geringe weibliche Vertretung in politischen Gremien auszutauschen. 1977 gründeten sie die Frauengruppe Frauenfeld. Nebst anderen Aktivitäten wurde 1978 die "Infra" ins Leben gerufen, die Informations- und Beratungsstelle für Frauen. Ein Haus wurde angemietet, das sowohl als Büro als auch als Notunterkunft für gewaltbetroffene Frauen diente. "Infra" und Notunterkunft wurden ehrenamtlich betreut. 1988 wurde der Verein zum Schutz misshandelter Frauen gegründet, um die Arbeit auf eine rechtliche Grundlage zu stellen und die Finanzierung zu sichern. Ein Jahr später wurde das Mietobjekt und damit die Notunterkunft aufgegeben, die Beratungsstelle jedoch beibehalten und mit einer professionellen Beraterin weitergeführt.

2005 wurde der bisherige Vereinsname in Beratungsstelle für gewaltbetroffene Frauen Thurgau geändert. Bis anfangs 2007 betreute jeweils eine Fachfrau die Beratungsstelle alleine. 2006 entschloss sich der damalige Vorstand, eine zweite professionelle Beraterin anzustellen. Der Beratungsbedarf war gestiegen, zudem schien den Vorstandsfrauen der Austausch bei der psychisch sehr fordernden Arbeit wichtig. Seither ist die Beratungsstelle von Montag bis Freitag telefonisch erreichbar.

Nachdem die Beratungsstelle jahrelang vom Departement für Finanzen und Soziales finanziell unterstützt worde war, schloss der Vorstand im November 2007 eine Leistungsvereinbarung mit dem Departement für Justiz und Sicherheit ab. Aus diesem Wechsel resultierten einerseits eine sicherere finanzielle Grundlage anderseits der Vorteil, dass nun die wichtigsten Partnerorganisationen Opferhilfe, Fachstelle Häusliche Gewalt der Kantonspolizei und unsere Beratungsstelle unter einem Dach vereint sind.

2009 entschied die Mitgliederversammlung, das Projekt care4kid von Ilona Swoboda, Leiterin der Beratungsstelle, und Sybille Kaufmann, Geschäftsinhaberin der Fachstelle Für Kinderschutzfragen kinderschutz.konkret Frauenfeld, finanziell und ideell zu unterstützen. Damit trägt der Verein der Tatsache Rechnung, dass nicht nur die betroffenen Frauen, sondern auch deren Kinder bei häuslicher Gewalt Leidtragende sind.